Ärzte im Kampf gegen Blutvergiftung
Sepsis (Blutvergiftung) geht immer von einer lokalen Infektion aus. Das kann eine kleine Wunde oder auch nur ein scheinbar gewöhnlicher Schnupfen sein. Neueste Erkenntnisse über die zielgerichtete Behandlung von Patienten mit einer Blutvergiftung wurden den niedergelassenen Ärzten im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung vor wenigen Tagen vermittelt. Der Einladung von den beiden Chefärzten der Abteilung für Anästhesie und operative Intensivmedizin am St. Marienhospital Vechta, Dr. Olaf Hagemann und Privat Dozent Dr. Christian Hönemann, in das Rathaus Vechta folgten etwa 50 Ärzte aus der gesamten Region.
„Sepsis kommt vergleichbar oft vor wie der Herzinfarkt“ verdeutlichte Dr. Hönemann den Teilnehmern die Häufigkeit und Bedeutsamkeit der gefährlichen Krankheit. Wenn es dem Körper nicht gelingt, diese Infektion auf ihren Ursprungsort zu begrenzen, lösen die Gifte der Krankheitserreger eine Entzündung in allen Organen des Körpers aus. Innerhalb weniger Stunden weisen dann alle lebenswichtigen Organe Entzündungszeichen auf und drohen schließlich zu versagen. Über ein Drittel der Betroffenen stirbt an ihren Folgen. „Die meisten Patienten, die diese Krankheit überleben, leiden ein Leben lang unter den Langzeitfolgen“, berichtete Dr. Hagemann aus Erfahrung.
Als kompetente externe Experten referierten namhafte Mediziner der Uniklinik Münster sowie der Medizinischen Hochschule Hannover. Im Mittelpunkt standen dabei die frühzeitige und zielgerichtete Therapie nebst Überwachung, die Antibiotikatherapie bei Patienten auf der Intensivstation sowie das Management der Notfallerkrankung bei Kindern. Abschließend folgte eine konstruktive Diskussion über die gemeinsame Herausforderung für Hausärzte, Rettungsdienst und Krankenhaus.
Auf Initiative von Dr. Olaf Hagemann und Privat Dozent Dr. Christian Hönemann widmet sich das St. Marienhospital Vechta in diesem Jahr im Rahmen von verschiedenen Veranstaltungen intensiv dem Thema Sepsis zu denen auch diese Ärztliche Fortbildung gehört.