Die All-Inside-Methode: Als wäre nichts passiert
Etwa fünf Prozent der Sport treibenden Menschen in Deutschland erleiden jedes Jahr eine Kreuzbandverletzung. Somit sind jährlich mehr als 700.000 Menschen von dieser schmerzhaften Verletzung betroffen, die für die Patienten und ihr Umfeld eine plötzliche Beeinträchtigung des Alltags und der Freizeitgestaltung bedeutet. Die Fachklinik für Orthopädie im St. Josefs-Hospital Cloppenburg führt ein neues Verfahren ein, mit dem Patienten und insbesondere Sportlern eine schnelle Rückkehr zur bisherigen Leistungsfähigkeit ermöglicht wird.
Der Kreuzbandriss ist eine der schwersten Knieverletzungen, die für Patienten oft eine lange Auszeit von allen sportlichen Aktivitäten nach sich zieht. Ursachen für die Verletzung können ein plötzliches Abstoppen oder eine Richtungsänderung sein, bei der das Knie bei feststehendem Unterschenkel verdreht wird. Häufig betroffen sind sogenannte Stop-and-Go-Sportarten wie der Fuß- und Handball, Squash und Ski aber auch Hallensportarten wie zum Beispiel das Trampolinspringen. Bei jüngeren Patienten und Sportlern sollte ein Riss des vorderen Kreuzbandes operiert werden, da ansonsten ein frühzeitiger Verschleiß der Menisken droht. Später kann es zu einer Arthrose kommen, die heftige Knieschmerzen verursacht.
Besondere Aufmerksamkeit erfährt die erst seit wenigen Jahren aus den USA eingeführte "All Inside"-Operationstechnik. Diese Art der Versorgung überzeugt durch das schonendere Verfahren und bessere kosmetische und funktionelle Ergebnisse. Dr. med. Boris Baron von Engelhardt, Chefarzt der Fachklinik für Orthopädie im St. Josefs-Hospital Cloppenburg, erklärt die Vorteile der Behandlung: „Präziser ist derzeit die Platzierung eines neuen Kreuzbandes nicht möglich. Wir arbeiten rein arthroskopisch und setzen retrograde Bohrkanäle von innen nach außen. Dann ziehen wir das Transplantat ein und setzen es unter optimal dosierte Spannung. So gelingt die genaue Rekonstruktion des einzelnen, gerissenen Bündels des vorderen Kreuzbandes.“
Eine andere häufige Erkrankung oder unfallbedingte Verletzung ist die Meniskusläsion. Etwa doppelt so viele Männer wie Frauen sind jedes Jahr von einem operationswürdigen Riss des Meniskus betroffen. Unfallbedingte Indikationen sind verstärkt bei Patienten zwischen dem 20. und dem 30. Lebensjahr zu beobachten. Ab dem 50. Lebensjahr überwiegen mit 75 Prozent die degenerativen Läsionen des Meniskus. Der Meniskusriss gehört zu den häufigsten altersbedingten Schädigungen, aber auch Sportverletzungen des Kniegelenks. Etwa jeder dritte Bundesbürger ist einmal in seinem Leben davon betroffen. Der gesunde Meniskus wirkt wie ein Stoßdämpfer im Gelenk. Bei plötzlichen Drehbewegungen mit abruptem Stoppen kann er reißen oder zumindest eine schleichend zunehmende Rissformation ausbilden.
An der Cloppenburger Fachklinik werden die operativen Standards ständig überprüft und verfeinert. Chefarzt Dr. von Engelhardt: „Der orthopädische Chirurg sollte ein ausgewiesener Spezialist für arthroskopische Operationen sein und nicht nur möglichst schonend das Kreuzband ersetzen, sondern auch alle anderen Behandlungsmethoden der nahezu regelmäßigen Begleitverletzungen wie Knorpelschäden und Meniskusverletzungen beherrschen. Unabhängig davon, ob es sich beim Patienten um einen Spitzensportler oder einen Freizeitsportler handelt, setzen wir ausgereifte und schonende Methoden ein, um über reine Schlüssellochtechniken die Bandanteile zu ersetzen und Begleitverletzungen zu sanieren“.
Das fachärztliche Team bietet eine eigene Kniesprechstunde an, bei der Patienten ausführlich zu dem neuen All-Inside-Verfahren und seinen Vorteilen beraten werden.