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Die Fachklinik für Orthopädie wurde zum Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung ernannt

Die Fachklinik für Orthopädie wurde zum Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung ernannt

Die Fachklinik für Orthopädie im St. Josefs-Hospital Cloppenburg ist am 29.04.2016 zum EndoProthetikZentrum der Maximalversorgung (EPZmax) zertifiziert und anerkannt worden.

Herr Chefarzt Dr. med. B. von Engelhardt, Herr Oberarzt P. Klauke und Herr K. Gesang wurden in diesem Prüfverfahren durch die Zertifizierungskommission erfolgreich zu „Senior-Hauptoperateuren“ ernannt.

Mit dem Ziel, die Patientensicherheit und die Versorgungsqualität zu erhöhen, wurden von der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädischen Chirurgie (DGOOC) gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik (AE) und dem Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) strenge und messbare Kriterien zur Zertifizierung medizinischer Einrichtungen für den Gelenkersatz erarbeitet. Die Fachklinik für Orthopädie ist bereits seit 2014 ein zertifiziertes Endoprothetikzentrum (EPZ) nach diesem System.

Auch dieses Jahr war bei weiterhin stark ansteigenden Versorgungszahlen das Resümee der jährlichen Überprüfung in Cloppenburg durch einen externen Fachexperten (sog. Auditor) sehr positiv: „Das EPZ wird nach wie vor vom gesamten Behandlungsteam (Ärzte, Pflegekräfte, Physiotherapeuten) getragen, seine Inhalte sichtbar gelebt“, so die prüfende Fachexpertin. „Die Fachklinik für Orthopädie ist von nun an Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung, was mit der Erfüllung von erhöhten Ansprüchen und Fallzahlen einhergeht“.

Hohe Fallzahlen und routinierte Abläufe erzeugen ein Höchstmaß an Patientensicherheit und Versorgungsqualität Als Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung mit entsprechenden Versorgungszahlen haben wir den Auftrag und die Kompetenz auch besonders schwerwiegende und komplexe Fälle routiniert zu versorgen. Für die klassischen Endoprothetikzentren dienen wir als Maximalversorgungszentrum der Unterstützung und können bei Versorgungsproblemen oder Unsicherheiten entsprechende Patienten übernehmen und auch beratend zur Seite zu stehen.

Neben der Wechselendoprothetik (Wechseloperationen von Kunstgelenken) liegen anspruchsvollere Situationen beispielsweise bei besonders ausgeprägten Deformitäten der Gelenke, gravierenden Achsfehlern, schweren Dysplasien und anderen besonders ausgeprägten Fehlbildungen vor. Auch bei besonders jungen Patienten aber auch bei Hochrisikopatienten mit schwerwiegenden
Grunderkrankungen und erhöhten Operationsrisiko werden wir herangezogen. In dieser Rolle als Maximalversorgungszentrum werden wir überregional von unseren Patienten und Zuweisern aufgesucht.

Auch bei komplexen internistischen Grunderkrankungen sind wir exzellent aufgestellt und können als Maximalversorgungszentrum für Endoprothetik eine hohe perioperative Patientensicherheit und hochwertige interdisziplinäre Betreuung sicherstellen. Wie kein anderes Haus in der Region können wir kompetent auf absehbare Erschwernisse um eine Operation reagieren und sind in komplexeren Situationen gut gerüstet. So verfügen wir beispielsweise über folgende jeweils chefärztlich geführte und ergänzend oftmals notwendige Abteilungen unter einem Dach: Intensivmedizin, Rheumatologie, Geriatrie, Kardiologie/Herzkatheterlabor, Nephrologie/Dialyse, Pulmologie, Hämatologie und Onkologie (Tumorpatienten) und Gefäßzentrum bei komplizierenden Gefäßerkrankungen. Alle genannten Hauptabteilungen stehen uns zur interdisziplinären Versorgung kompetent zur Seite. Ein derartiges Versorgungsmuster war in Emstek nicht möglich und rechtfertigt den Umzug der nun weiterentwickelten und nun auch überregional bedeutsamen und vergrößerten Fachklinik für Orthopädie in Cloppenburg.

Ein weiterer besonderer Versorgungsschwerpunkt eines Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung ist die Wechsel- und Revisionschirurgie von Kunstgelenken: Bei Prothesenlockerungen, ausgeprägten Knochendestruktionen, V. a. Infektion eines Kunstgelenkes, Luxationen, Inlayaufbrauch und anderen Abrieb- und Verschleißerscheinungen, bei periprothetischen Frakturen, allergischen Reaktionen auf Implantate, Implantatversagen, Schmerzen oder Unzufriedenheit mit dem Operationsergebnis stehen wir jederzeit zur Versorgung, Operation und Beratung zur Verfügung.

Bei komplexeren Operationen mit Ausbau und Wechsel einer Endoprothese steht neben den Wechselinstrumentarien die regionalweit einzige Knochenbank zur Verfügung. Hier kann eine Transplantation von Knochensubtanz das Operationsergebnis bei schwerer Knochenzerstörung deutlich verbessern und wieder ein neuer Knochenstock zur Verankerung einer Prothese sinnvoll aufgebaut werden. Knochenaufbauplastiken sind regelmäßig in der Wechselchirurgie von Kunstgelenken notwendig und verbessern das postoperative Ergebnis und Standzeit der gewechselten Prothese.

Die Klinik ist ein überregional bedeutsamer Vorreiter auf dem Gebiet der Individualprothesen. Die Fachklinik dient als ausgewiesenes Hospitations- und Schulungszentrum im Bereich der Individualendoprothetik und wird hier regelmäßig von operativ tätigen ärztlichen Kollegen zur vertiefenden Ausbildung besucht. Der akademisch fördernde und ausbildende Charakter des EPZmax wird hier erfolgreich umgesetzt.

Bei der maßgefertigten Endoprothetik werden patientenspezifische Implantate eingesetzt, die für den Patienten individuell angefertigt werden. Dadurch kann deutlich mehr der vorhandenen Knochensubstanz erhalten bleiben und die Implantate passen sich exakt den Gegebenheiten am Gelenk an. So entspricht zum Beispiel die Funktion und Kinematik des Gelenkes nach dem Eingriff weitestgehend wieder der des originalen Gelenkes. Die komplexe Gelenkinematik und die Propiozeption (Gelenksensorik) bleiben so gut wie möglich erhalten, das Gelenk wird auch nach der Operation wieder als ein natürliches Gelenk empfunden.

Für das Hüft-, Knie- und Schultergelenk verfügen wir über ein äußerst umfangreiches Portfolio an verschiedenen Implantattypen. Die optimale Passform und die exakte Rekonstruktion der Biomechanik werden computerunterstützt anhand eines millimetergenauen digitalen Bauplans für jeden einzelnen Patienten simuliert und sorgfältig vorgeplant. Unser breites Spektrum an unterschiedlichen Prothesenlösungen erlaubt eine optimale Anpassung auf die jeweilig individuelle knöcherne und anatomische Situation des Patienten.

Das Hüftgelenk stellt besondere Anforderungen an eine passgenaue endoprothetische Versorgung. Neben dem für junge Patienten in besonderen Situationen gut geeigneten Kurzschaft und den in Registerdaten überragende Ergebnisse liefernden Geradschaft (Spotorno) und verschiedenen Schäften zur Zementierung wurde nun auch ein anatomisch geformter Schaft in unser Portfolio aufgenommen. Das Hüftgelenk weist in Richtung Gelenk eine Krümmung nach hinten und eine leichte Drehung des Schenkelhalses nach vorne auf, so dass herkömmliche Standardimplantate die natürlichen Bewegungsabläufe und die Gelenkgeometrie oftmals nicht vollständig nachbilden können. Unsere verfeinerten Hüftprothesen mit anatomisch geformtem Schaft adressieren das Problem, indem sie im Gegensatz zu allen bisherigen konventionellen Schaftsystemen zwischen der linken und rechten Seite der Hüfte unterscheiden und sich somit besser an die natürlichen Gegebenheiten des Knochenbaus anpassen. Der Prothesenschaft legt sich harmonisch an den Knochen an, so dass die Hebelverhältnisse der Hüfte optimiert und Druckspitzen an den Knochen besser verteilt werden. Ein weiteres Merkmal dieser eingesetzten Prothese ist die so genannte HA-Beschichtung, die mit ihrer leicht aufgerauten Oberfläche das biologische Einheilen beschleunigt. Das neue Gelenk heilt in kurzer Zeit überall homogen ein und schwingt nicht, so dass nicht mit einer Lockerung des Implantats und einer möglichst natürlichen biologischen Stimulation des Knochens zu rechnen ist. Die Knochenqualität um die Prothese bleibt insbesondere auf lange Sicht sicher erhalten. Nachuntersuchungen und Registerdaten zeigen bei richtiger Indikationsstellung für dieses verwendete Hüftendoprothesensystem herausragende Ergebnisse und übertreffen die bisherigen fachmedizinischen Erwartungen an Langlebigkeit und Funktion der versorgten Gelenke.

In Cloppenburg werden nur allein für das Kniegelenk drei verschiedene Teilgelenksersatzsysteme und drei verschiedene Vollprothesensysteme neben den
komplexen und teilweise modularen Wechselinstrumentarien und höhergradig gekoppelten Kniesystemen ständig verwendet. Für die Hüfte ist die Situation ebenso differenziert aufgestellt, schon auf der Schaftseite sind wir mit über fünf unterschiedlichen Schaftsystemen (Kurzschaft, Geradschaft, anatomischer Schaft, Zweymu?ller-Schaft usw.) und auch unterschiedlichsten Pfannensystemen bis hin zu den komplexen und teilweise modularen Wechselsystemen von Hüftgelenken äußerst hochwertig und breit aufgestellt.

Neben den anatomischen Vorgaben wird bei der Prothesenauswahl auf eine lange Lebenszeit (Standzeit), niedrige Revisionsraten und sichere und eindeutige Registerdaten der Implantate geachtet. Hierzu nimmt jeder Patient der Fachklinik für Orthopädie im St. Josefs-Hospital Cloppenburg am Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) teil. Jeder Patient des EPZmax wird anonymisiert erfasst, der Patient selbst wird ein Baustein der sich ständig entwickelnden Registerdaten des Endoprothesenregisters Deutschland. Neben der Dokumentation der eingesetzten Implantate ermöglicht die Teilnahme am Register auch eine bessere und schnellere Reaktion im Falle von Auffälligkeiten bei Implantaten.

Die Zertifikatserteilung bestätigt die umfassende Expertise des Personals der Fachklinik für Orthopädie im St. Josefs-Hospital. Mindestens 100 endoprothetische Eingriffe müssen die Senior-Hauptoperateure pro Jahr jeweils regelmäßig durchführen, um die Anforderungen zu erfüllen – sonst sind es, analog zu den gesetzlich geforderten Mindestmengen, lediglich 50 endoprothetische Versorgungen insgesamt. Neben diesen Vorgaben, wurde ebenfalls die geforderte Mindestzahl von zusätzlich 50 komplexen Wechseloperationen durch die Cloppenburger Orthopäden erfüllt. Alle Operationen werden extern ausgewertet und auf Qualitätskriterien überprüft, hier konnten die Cloppenburger Orthopäden eine extrem hohe Versorgungsqualität und Patientensicherheit bei hohen Versorgungszahlen aufzeigen.

Von den Zertifizierungs- und Prüfstellen wurde uns eine besonders hochwertige endoprothetische Versorgung unserer Patienten, besonders niedrige Komplikationsraten und eine äußerst hohe Patientensicherheit bei der operativen Versorgung bestätigt. Diesen Erfolg verdanken wir den Senior-Hauptoperateuren des Endoprothetikzentrums der Maximalversorgung der Fachklinik für Orthopädie Cloppenburg Herrn Gesang, Herrn Klauke und Herrn Dr. von Engelhardt. Wir sind froh ausschließlich mit derart sicheren und erfahrenen Operateuren arbeiten zu können.