Ein großer Schritt für die Krankenhausversorgung in unserer Region
Die Stiftungen St. Marienhospital und St. Franziskus-Hospital haben die Beschlüsse für eine Zusammenlegung der Krankenhäuser St.-Marienhospital Vechta und St.-Franziskus-Hospital Lohne sowie für die Nachnutzung des St. Franziskus-Hospitals ab dem Jahr 2031 gefasst. Gleichlautende Beschlüsse haben auch die Gesellschafterversammlungen der beiden Krankenhausgesellschaften gefasst. Damit ist der Weg frei, beide Vorhaben im Planungsausschuss des Sozialministeriums Niedersachsen im November 2022 vorzustellen. Die Signale aus Hannover deuten auf eine Unterstützung der Planungen hin.
Konkret wurden folgende Beschlüsse gefasst:
- Die beiden Krankenhäuser sollen in einem Neubau an der Marienstraße in Vechta zusammengelegt werden
- Die Planungen für eine Nachnutzung des St. Franziskus-Hospitals Lohne werden in 2023 durch ein Betriebs- und Organisationskonzept, ein Raum- und Funktionsprogramm sowie eine bauliche Zielplanung konkretisiert
- Die beiden Krankenhausgesellschaften werden zum 1.1.2023 verschmolzen, wobei Vechta und Lohne gleichberechtigt sein werden.
Der Beschlussfassung waren intensive Diskussionen vorangegangen. Während das Kuratorium der Stiftung St. Marienhospital Vechta bereits am 23.9.2022 einstimmige Beschlüsse fassten, wurden die Beschlüsse in den Gremien in Lohne mit deutlicher Mehrheit gefasst.
Domkapitular Rudolf Büscher, Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung St. Franziskus-Hospital Lohne: „Im Vorfeld dieser Beschlussfassung gab es intensive Diskussionen innerhalb und auch außerhalb des Kuratoriums. Dieser Austausch war sinnvoll und richtig. Nun war diese grundsätzliche Angelegenheit entscheidungsreif. Ich bin sicher, dass das Kuratorium unserer Stiftung wohlabgewogen und geleitet von den Interessen des St. Franziskus-Hospitals Lohne eine gute Entscheidung getroffen hat.“
Landrat Tobias Gerdesmeyer, Mitglied des Kuratoriums der Stiftung St. Franziskus-Hospital Lohne:
„Mit Blick auf die langfristige und nachhaltige Krankenhausversorgung für die Menschen in unserer Region ist die Entscheidung der beiden Gremien richtig. Wichtig ist mir auch die Geschlossenheit zwischen den Trägern der Krankenhäuser und der kommunalen Seite. Nur so kann es zu einer Realisierung des neuen Krankenhauses und gleichzeitig einer zukunftssicheren Nachnutzung für das Lohner Krankenhaus kommen.“
Auch Propst Michael Matschke, Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung St. Marienhospital Vechta, begrüsst die Entscheidungen. „Ich verstehe die Belange aller Beteiligten. Im Ergebnis haben wir hier einen wohlaustarierten Weg gefunden, der die Interessen in Einklang bringt.“
Bürgermeister Kristian Kater, Mitglied des Kuratoriums der Stiftung St. Marienhospital Vechta: „Als Kuratoriumsmitglied in Vechta begrüße ich diese Entscheidung, die von allen Beteiligten Kompromisse und Zugeständnisse verlangt jedoch am Ende ein für alle Seiten ausgewogenes Ergebnis hervorgerbacht hat. Auch außerhalb des Kuratoriums, als Bürgermeister, werde ich konstruktiv an einer Umsetzung dieses gefundenen Weges der Zusammenlegung mitwirken, um die gesetzten Ziele gemeinsam zum Wohle der Region zu erreichen.“
Dr. Henrike Voet, Kuratoriumsmitglied und Bürgermeisterin: „Die Zusammenlegung der Krankenhäuser Lohne und Vechta ist grundsätzlich sinnvoll. Gleichwohl waren die Beschlüsse im Gesamtpaket für mich nicht zustimmungsfähig. Bezüglich der beabsichtigten Nachnutzung am Lohner Krankenhausstandort haben wir Einiges erreichen können. Ich hätte mir aber weitergehende Zusagen seitens der Schwester-Euthymia-Stiftung gewünscht. Den nun eingeschlagenen Weg und seine Umsetzung werde ich als Kuratoriumsmitglied und als Lohner Bürgermeisterin weiter kritisch, aber auch konstruktiv begleiten.“
Ulrich Pelster, Vorstand der Schwester Euthymia-Stiftung: „Ein guter Tag für die Patientenversorgung in unserer Region. Der Landkreis Vechta hat eine der höchsten Eigenversorgungsquoten Niedersachsens. Das bedeutet nichts anderes, als dass wir in der ortsnahen Versorgung sehr erfolgreich sind. Damit das auf Dauer so bleiben kann, brauchen wir Veränderungen. Wir sind allen Verantwortlichen sehr dankbar, die Tür für diesen nicht immer einfachen Weg mutig geöffnet zu haben. Der eingeschlagene Weg liegt im Interesse von Patienten unserer Region, jedoch auch im Interesse der beteiligten Krankenhäuser und seiner Mitarbeiter. Das gilt vielleicht in besonderem Maße für das St. Franziskus-Hospital.“
Das Niedersächsische Sozialministerium befürwortet einen zentralen Neubau am jetzigen Standort des St.-Marienhospitals: „Es wurde dargelegt, dass am Standort Marienstraße ein modernes Krankenhaus realisiert werden kann“, so die Stimme aus dem Ministerium.
Dr. Boris Robbers, Leiter des Referates Krankenhausplanung im Sozialministerium Niedersachsen: „Dieses aktive Handeln versetzt die Verantwortlichen in die Lage, die Zukunft ihrer Standorte selbst zu gestalten. Dies ist vor dem Hintergrund medizinstrategischer Entwicklungen, der veränderten Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen und auch dem Krankenhausgesetz Niedersachsen vernünftig. Zuvorderst werden die Patientinnen und Patienten profitieren, für die die jetzt bereits hervorragende Versorgung auf Dauer sichergestellt werden wird. Wir halten diese Planungen für zukunftsweisend.“
Die endgültigen Baukosten und der Finanzierungsanteil des Landes für das Klinikum stehen nach Ablauf des baufachlichen Prüfverfahrens fest, also Ende 2023. Dann sind auch die aufzubringenden Eigenmittel konkretisierbar. Ebenfalls im Jahr 2023 werden die baufachlichen Planungen und Kostenermittlungen für die Nachnutzung St Franziskus-Hospital – frühestens realisiert im Jahre 2031 – durchgeführt.