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Herz unter Stress

Herz unter Stress

 

Anlässlich der bundesweiten Herzwochen der Deutschen Herzstiftung informierte Dr. med. Achim Gutersohn, Chefarzt der Kardiologie am St. Marienhospital Vechta, vorgestern Abend knapp 100 Betroffene und Interessierte anschaulich zum Thema „Herz unter Stress“ im Vechtaer Niels-Stensen-Haus. Der Herzspezialist legte dabei seinen Fokus auf die Auswirkungen von Stress, vor allem psychischen Stress, auf die Entstehung von kardiovaskulären Erkrankungen. Des Weiteren wurde auf die Krankheiten Bluthochdruck, Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) und Fettstoffwechselstörungen (Cholesterin) eingegangen, da diese zu den wichtigsten, beeinflussbaren Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen. Zudem klärte er über aktuelle Möglichkeiten der Diagnose, Therapie und Risikovorsorge auf.

Die Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden leider viel zu häufig unterschätzt - mit fatalen Folgen für viele Millionen Betroffene: Bluthochdruck, Diabetes und hohe Cholesterinspiegel können unerkannt und unbehandelt zu einer Gefahr für Herz und Gefäßsystem bis hin zu Herzinfarkt, Schlaganfall oder plötzlichem Herztod werden. „Auch Stress im Sinne von psychosozialen Belastungen, zum Beispiel bezogen auf den Arbeitsplatz oder Lebenskrisen, hat mittlerweile eine zunehmende Bedeutung als Risikofaktor eingenommen“, weiß Dr. Achim Gutersohn.

Das menschliche Herz vollbringt jeden Tag beeindruckende Höchstleistungen. „Täglich pumpt es etwa 7.000 Liter Blut durch unser Gefäßsystem und versorgt auf diese Weise die Organe und Muskeln mit Sauerstoff und Nährstoffen. Erkrankt das Herz, verliert es an Leistungsfähigkeit“, erklärte der erfahrene Kardiologe. So müssen Herz und Gefäße vor der gefäßschädigenden Wirkung von Bluthochdruck, Diabetes mellitus, hohen Cholesterinspiegeln und Stress geschützt werden.

Der Deutschen Herzstiftung zufolge leiden schätzungsweise 20 Millionen Erwachsene in Deutschland unter Bluthochduck, vier Millionen Betroffene wissen nichts von ihrer Erkrankung. Etwa sieben Millionen Menschen leiden an Diabetes mellitus. Viele Millionen Betroffene haben zu hohe Cholesterinspiegel im Blut. Bluthochdruck kann tückisch sein, denn er wird von den Patienten lange nicht bemerkt und fällt häufig erst dann auf, wenn er bereits Organschäden verursacht hat. Übergewicht, falsche Ernährung und Bewegungsmangel begünstigen eine Diabeteserkrankung. Eine beginnende Zuckerkrankheit verläuft – wenn überhaupt – nur mit geringfügigen Symptomen, wie zum Beispiel starkem Durst und Müdigkeit. Jedoch beschleunigt Diabetes die Schädigung der Gefäßinnenhaut der Herzkranzgefäße (Arteriosklerose). Ähnlich verhält es sich bei hohen Cholesterinspiegeln, die ohne Beschwerden zu verursachen vorliegen können. Sie erhöhen schleichend das Herzinfarktrisiko indem sie Gefäßveränderungen in den Arterien des Herzens sowie den Hirnarterien mit der Bildung von Ablagerungen in diesen Gefäßen verursachen.

„Die Krankheiten sind aber bei frühzeitiger Diagnose mit Medikamenten und einer Lebensstiländerung gut beeinflussbar“, berichtete der Herzspezialist den interessierten Zuhörern. So wies Dr. Gutersohn darauf hin, dass neben der medizinischen Seite auch ein gesunder Lebensstil wichtig ist. Dieser beinhaltet nicht nur eine gesunde Ernährung sondern auch ausreichend Bewegung und Schlaf sowie ein Gleichgewicht zwischen Belastung und Entspannung. Regelmäßige Ausdauerbewegung (5-mal pro Woche je 30 Minuten), Salzzufuhr von maximal täglich fünf Gramm, gesunde kaliumreiche Ernährung mit Gemüse und Obst sowie frische ballaststoffreiche Zutaten wie in der Mittelmeerküche können nicht nur zur Vorbeugung des Bluthochdrucks und Diabetes führen sondern auch die positive Beeinflussung einer bestehenden Erkrankung erzielen. Damit jeder frühzeitig mit Hilfe des Lebensstils Risikovorsorge betreiben oder einer Erkrankung gegensteuern kann, ist es wichtig, früh seine Risikofaktoren zu kennen.

Die Vechtaer Kardiologie nimmt mit ihrem breiten Leistungsangebot und den vielen hochqualifizierten Fachkräften eine besondere Stellung im Oldenburger Münsterland ein. Regional einzigartig aufgestellt ist sie unter anderem in der 24-Stunden-Herzinfarktbereitschaft.