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Hygiene: Corantis-Symposium befasste sich mit Präventionsempfehlungen postoperativer Wundinfektionen

Hygiene: Corantis-Symposium befasste sich mit Präventionsempfehlungen postoperativer Wundinfektionen

Bereits zum fünften Mal lud die Corantis-Kliniken GmbH zum Hygienesymposium ein, Veranstaltungsort ist das St. Josefs-Hospital Cloppenburg. Anknüpfend an die Hygienesymposien der Vorjahre standen sektorenübergreifende Themen zu Hygiene und Infektionsprävention im Mittelpunkt des diesjährigen Fachsymposiums. Hierzu gewährten ausgewählte Fachleute Einblicke in ihre tägliche Praxis vor dem Hintergrund klinisch relevanter Fragestellungen.

Und wie groß der Bedarf an aktuellen Informationen zum Thema Hygiene ist, zeigte die große Anzahl an teilnehmenden Ärzten, Pflegepersonal, Hygienefachkräften der dem Corantis-Verbund angehörenden Krankenhäuser Cloppenburg, Damme, Lohne, Friesoythe, Löningen, Neuenkirchen, Quakenbrück und Vechta. Auch Teilnehmer weiterer Gesundheitseinrichtungen der Region wie Vertreter der Gesundheitsämter sowie Mitarbeiter ambulanter Pflegedienste folgten der Einladung.

Nach der Begrüßung durch Corantis-Geschäftsführer Dirk Nösing und kurzer Einführung von Lutz Birkemeyer, dem Geschäftsführer des Cloppenburger Krankenhauses, führte Dr. Jörg Herrmann, Institutsdirektor des Instituts für Krankenhaushygiene Oldenburg und Leiter der Akademie für Patientensicherheit und Infektionsschutz-Nord des EurSafety Health-Net, durch das vielseitige Programm der Tagung und regte zu einem intensiven, kollegialen Gedanken- und Erfahrungsaustausch an. Was schützt den Patienten vor der Infektion einer Wunde nach einer Operation? Was haftet an der Türklinke, am Lichtschalter oder an der helfenden Hand? Diesen und vielen weiteren Fragen wurde auf dem Fachsymposium nachgegangen und sorgten für spannende berufsgruppenübergreifende Diskussionen.

Ist nach dem Toilettengang auch eine neue Bereichskleidung anzulegen? Bernd Gruber, Hygienemanager der Niels-Stensen-Kliniken am Marienhospital Osnabrück, gab in seinem Referentenvortrag ein Update zu neuen Maßnahmen zur Krankenhaushygiene und Infektionsprävention und zeigte vor dem Hintergrund der aktuellen Anforderungen an die Hygiene gemäß Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) ebenfalls diskutable Inhalte auf.

Weiter veranschaulichte Dr. Dirk Weirich, Leiter der Projektgeschäftsstelle Qualitätssicherung der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft e.V. in Hannover, in seinem Beitrag „QS-Verfahren Wundinfektionen: Aktueller Stand der Umsetzung“ die Entwicklungsvorgänge, Abläufe und Beschlüsse der QS-Verfahren zur Vermeidung nosokomialer Infektionen – postoperative Wundinfektionen (QS WI). Zweiter Schwerpunkt des Vortrags waren die Anforderungen an die fall- und einrichtungsbezogene Dokumentation der Leistungserbringer sowie die Darstellung der Hauptthemenfelder der Einrichtungsbefragungen. Der Dialog mit dem Publikum bot aber auch eine Plattform für einen Erfahrungsaustausch sowie Fragen zur praktischen Umsetzung.

Dr. Gustav Peters, Chefarzt Allgemein- und Viszeralchirurgie im Krankenhaus St. Elisabeth Damme, befasste sich in seinem Beitrag „Wundinfektion bei chronischen Wunden sowie Wundheilungsstörungen“ mit den Grundlagen der Wundphysiologie und unterschiedlichen Methoden des Nachweises einer Keimbesiedlung. Der Referent gab zudem einen sehr praxisnahen Überblick verschiedener Therapiemöglichkeiten im Rahmen der systemischen bzw. lokalen Therapie.

Insbesondere die enge Verzahnung von Beiträgen aus Theorie und Praxis trug zu einer gelungenen gemeinsamen Fortbildungsveranstaltung der Corantis-Kliniken bei.

Die Tagung endete mit einer intensiven Diskussion der Teilnehmer und Referenten. „Wir freuen uns über das große Interesse an der Tagung und sind dankbar für die engagierten Vorträge und das tolle Zusammenspiel der Referenten“, resümierte Kathrin Cording von Corantis. „Es zeigt, wie hoch der Bedarf an Information und Austausch seitens der Ärzte und Pflegekräfte ist.“ „Wir gehen davon aus, dass solche Veranstaltungen regelmäßig stattfinden sollen und müssen, um den wachsenden einzuhaltenden Hygienevorschriften zielorientiert begegnen zu können.“

Während der Veranstaltung hatten Mitarbeiter des Cloppenburger Krankenhauses, Teilnehmende des Symposiums, aber auch Patienten und Besucher im Foyer des Mariensaals des St. Josefs-Hospitals die Möglichkeit, sich an verschiedenen Ständen zu den Themen Händehygiene, Hautantiseptik, Infusionstherapie und Wundmanagement zu informieren. Unterstützt wurde der praktische Zirkel durch Hygienebeauftragte aus der Pflege und Krankenpflegeschüler der eigenen Krankenpflegeschule. Das Hygieneteam des St. Josef-Hospitals konnte 144 interessierte Gäste beim Aktionstag willkommen heißen.

„Krankenhauskeime zählen nach wie vor zu den großen Herausforderungen des Gesundheitssystems. Mit dem Hygienesymposium und dem Aktionstag Hygiene konnten wir wieder einen Teil dazu beitragen, die ohnehin hohen Standards in unseren Kliniken, weiter zu verbessern“, so Dirk Nösing.