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Selbsthilfegruppe Kehlkopfoperierter und Dr. Knut Frese in bundesweiter Fachzeitschrift portraitiert

Selbsthilfegruppe Kehlkopfoperierter und Dr. Knut Frese in bundesweiter Fachzeitschrift portraitiert

 

Kehlkopf-Erkrankungen können für den Patienten einen operativen Eingriff bedeuten. Auch ihre Lebensweise kann stark beeinträchtigt werden. Hier leisten die Mitarbeiter der HNO-Klinik des St. Marienhospitals Vechta sowie die Selbsthilfegruppe der Kehlkopfoperierten wertvolle Hilfe. In der Augustausgabe der Fachzeitschrift „Sprachrohr“ ist ihre engagierte Arbeit portraitiert.

Die Fachzeitschrift Sprachrohr wird mit einer Auflage von etwa 8.800 Exemplaren vom Bundesverband der Kehlkopfoperierten e.V. vierteljährlich herausgegeben und  deutschlandweit verteilt. Sie richtet sich an unmittelbar Betroffene (Kehlkopflose und Kehlkopfoperierte), Angehörige, Partner, Sozial- und Gesundheitspolitiker, Mitarbeiter von Krankenkassen, Kliniken, Reha-Einrichtungen und Angehörige der Heilberufe.

Die Selbsthilfegruppe Kehlkopfoperierter unter der Leitung von Ingeborg und Richard Kleier betreut die Landkreise Vechta, Cloppenburg und Diepholz. Der selbstständigen Gruppe im Landesverband Niedersachsen/ Bremen e.V. gehören heute 30 Mitglieder an.

Richard Kleier hat vor kurzem ein Foto als Vorschlag für die Titelseite der Augustausgabe an den Bundesverband eingesandt. Aus etwa 100 Bewerbungen wurde das seitens des St. Marienhospitals Vechta geschossene Foto ausgewählt. Darauf abgebildet ist seine Frau Ingeborg Kleier im Gespräch mit Dr. Knut Frese, Chefarzt der HNO-Klinik am St. Marienhospital Vechta.

Bei der Kehlkopfentfernung ist eine künstliche Atemöffnung am Hals erforderlich. Denn nur auf diese Weise ist die Trennung von Speise- und Atemweg gewährleistet. „Eine normale Stimmgebung ist danach nicht mehr möglich, weil dem Patienten keine Stimmlippen mehr zur Verfügung stehen. Sowohl das Essen und Trinken als auch das Sprechen muss wieder neu gelernt werden“, erklärt Dr. Frese. Für die Betroffenen ist es meist schwer, mit den Folgen zurecht zu kommen. Sowohl die körperliche und nervliche Belastung als auch die Angst, mit anderen Menschen zu kommunizieren, ist groß. Einige Patienten ziehen sich in ein Schneckenhaus zurück und nehmen weniger am sozialen Leben teil.  „Als vor kurzem eine Betroffene merkte, dass ich als Gleichgesinnte trotzdem sprechen kann, hat sie mich aus Erleichterung in den Arm genommen und fest gedrückt“, berichtet Ingeborg Kleier. Besonders diese Erlebnisse zeigen, wie wichtig die Arbeit der Gruppe ist. Das Ehepaar Kleier ist bereits seit vielen Jahren als Patientenbetreuer für die Vechtaer HNO-Klinik tätig. Beide möchten Betroffenen nicht nur Mut und Zuversicht schenken sondern auch zeigen wie sie ihren Alltag mit der Erkrankung bewältigen können.

Dr. Knut Frese betont: „Die regionale Selbsthilfegruppe leistet hervorragende und wertvolle Dienste für die Patienten. Die enge Zusammenarbeit zwischen behandelnder Klinik, dem Patientenbetreuer der Selbsthilfegruppe und den betroffenen Patienten ist ein fester Bestandteil unseres Therapiekonzeptes.“ Bis vor einigen Jahren mussten Patienten zur Krebsbehandlung im Kopf-Hals-Bereich oft weite Wege in Kauf nehmen. Heute nehmen immer mehr Patienten auch aus den benachbarten Kreisen das umfassende Behandlungsangebot am St. Marienhospital Vechta in Anspruch.

Im St. Marienhospital Vechta sind im letzten Jahr rund 35 Patienten an Kehlkopfkrebs-Neuerkrankungen behandelt worden (2010: etwa 15 Patienten). Kehlkopfkrebs ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts die häufigste einzelne Krebsart im Kopf-Halsbereich. Jedes Jahr sind in Deutschland rund 3.300 Männer und 500 Frauen davon neu betroffen.[1]

Bei den Treffen der Gruppe stehen neben dem Erfahrungsaustausch auch der Rat bei Problemen, die Information über medizinische Neuerungen und praktische Angebote zum Erlernen des Sprechens und natürlich das gesellige Beisammensein auf dem Programm. Die Selbsthilfegruppe trifft sich regelmäßig im Niels-Stensen-Haus in Vechta (Bürgermeister-Möller-Platz 1, Erdgeschoß, Raum Schwerin). Die Treffen finden jeweils am ersten Samstag um 15.00 Uhr in den Monaten Januar, März, April, Juni, September, Oktober und Dezember statt. Alle Interessierten sind herzlich willkommen, sich der Gruppe anzuschließen.

Kontakt Selbsthilfegruppe der Kehlkopfoperierten:                                     Richard und Ingeborg Kleier, Tel. (0 54 91) 97 60 55, richard.kleier@web.de

 

[1] Quelle: "Krebs in Deutschland" 2009/2010 - gemeinsame Publikation der Gesellschaft der epidemiologischen   Krebsregister e. V. (GEKID) und des Zentrums für Krebsregisterdaten (ZfKD) im Robert Koch-Institut